Was ist BIM?

Building Information Modeling (kurz: BIM, auf Deutsch: Bauwerksdatenmodellierung) bezeichnet in der Baubranche eine innovative Arbeitsmethode zur Optimierung des Planungs-, Ausführungs- und Betreiberprozesses von Gebäuden und anderen Bauwerken mithilfe von Software. Die folgende BIM Definition vom US National BIM Standard Project Committee ist bei unterschiedlichen Fachleuten und Organisationen auf der ganzen Welt anerkannt:

„Building Information Modeling ist die digitale Darstellung physischer und funktioneller Merkmale einer Anlage und schafft durch einen gemeinsam nutzbaren Pool relevanter Daten eine zuverlässige Entscheidungsgrundlage während des gesamten Lebenszyklus des Bauwerks, von der frühesten Idee bis hin zum Rückbau. (NBIMS-US, 2016)‟

Die Grundlage von BIM ist ein digitales, objektorientiertes 3D-Computermodell, d.h. die einzelnen Bauteile werden als Objekte abgebildet, die geometrische Dimensionen besitzen. Das ist ein entscheidender Unterschied im Vergleich zum konventionellen CAD-Modell, bei dem zwar ebenfalls die drei Dimensionen abgebildet werden können, die Zeichnungen aber aus grafischen 2D-Elementen wie Linien und Texte bestehen. Zu den virtuellen Modellen der realen Elemente wie Decken, Dächer, Fenster, Wände können im BIM weitere Eigenschaften, wie z. B. Material, Hersteller, Preis, etc. zugewiesen werden. Die Dimensionen können auch erweitert werden, 3D bezieht sich auf die Geometrie (x,y,z), danach können die Termine (4D BIM), die Kosten (5D BIM) und die Lebenszyklusparametern (6D BIM) intergiert werden. Dieses kann als Datenbank benutzt werden, wo alle bauwerks-relevanten Informationen gespeichert werden. Im Idealfall sind diese Informationen für alle Projektbeteiligten während des gesamten Projektverlaufs erreichbar. Das heißt, dass Planung, Konstruktion und der spätere Betreiber mit demselben Datenmodell arbeiten.

Datenfluss im traditionellen und BIM-Modell

Bei Änderungen repräsentieren BIM und CAD zwei fundamental unterschiedliche Ansätze. Das CAD Software imitiert den traditionellen „Papier & Stift“ Arbeitsprozess und bei Änderungen müssen die neuen Daten manuell auf jeder Zeichnung nachgeführt werden. Die Mengenermittlung muss auch manuell angeglichen werden und bei jeder Änderung müssen die Projektbeteiligten über den aktualisierten Stand informiert werden, den sie mit ihren Fachplanungen immer wieder abgleichen. Dies bedeutet einen signifikanten Koordinierungsaufwand, der mit dem BIM Modell deutlich reduziert werden kann. Bei BIM wird das Bauwerk vor der Konstruktion im Computer gebaut – „build digitally first“. Die jeweiligen Änderungen werden an der zentralen Projektdatei vorgenommen und sowohl die Zeichnungen als auch die Datenbank werden automatisch abgeglichen und sind für die Beteiligten sofort erreichbar. Sämtliche Planungsschritte werden mit dieser Logik nachvollziehbar und transparent.

Vorteile von BIM

Visualisierung

Bauwerke oder Details können visualisiert werden, was sowohl in der Planung als auch während der Konstruktion nützlich ist

Höhere Planungsqualität

Bessere Qualität der Daten, da sie alle auf eine gemeinsame Datenbank zurückgehen und ständig synchronisiert werden 

Kollisionsprüfung

Kollisionen zwischen den einzelnen Gewerken werden nicht erst während der Konstruktion realisiert

Effizienzsteigerung

Durch den verbesserten Datenabgleich wird die Produktivität des Planungsprozesses hinsichtlich Qualität, Kosten und Termine gesteigert

Kollaboration

Durch den verbesserten Informationsaustausch zwischen Planungsbeteiligten werden Abstimmungen wesentlich erleichtert

Dokumentation

Kontinuierliche und unmittelbare Verfügbarkeit der Daten, die über den gesamten Projektzeitraum kontinuierlich aufgebaut werden

2019 © BES-BIM Kft.

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